© NVA-Interessengemeinschaft Halle/Saale
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NVA-Interessengemeinschaft Halle/Saale - Regionalgruppe „Hermann Vogt“
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17. Juli bis 02. August 1945 im Schloss Cecilienhof in Potsdam
Aus aktuellem Anlass – 80 Jahre danach – ein Blick zurück zu einer weltgeschichtlich bedeutsamen Zusammenkunft nach dem Ende des II. Weltkrieges. (Eine Weiterführung des Artikels von 2020 an dieser Stelle)
Der Krieg war aus und es mussten sich die Siegermächte, UdSSR, USA und GB, die „Großen Drei“ zur letzten „Kriegskonferenz“ nach Teheran und Jalta treffen, um den weiteren Umgang mit Deutschland und für eine gerechte Nachkriegsordnung in Europa zu beraten und festzuschreiben.
Die Residenz des ehemaligen Kronprinzen Wilhelm von Hohenzollern, verlassen im März 1945 und unbeschädigt von den Kriegsereignissen war bestens geeignet dafür. Das nahegelegene Babelsberg bot sich mit seinen Villenvierteln als Unterkunft für die Delegationen an. Die Vorbereitungen verliefen allerdings komplizierter als von den Westmächten gedacht, den ihren Zugang zu den auf der Krimkonferenz festgelegten Sektoren stand die Entflechtung der Truppen bevor. So zogen sich vom 01. 04. Juli die anglo-amerikanischen Truppen auf ihre „Besatzungszonen“ zurück, wobei sie eine erhebliche „Kriegsbeute“ aus der sowjetischen Besatzungszone mitnahmen: materielle Werte, Patente, Unterlagen aller Art und im Rahmen ihrer Aktion „Paperclip“ auch und vor allem Techniker und Wissenschaftler. Dann begann die Konferenz in der großen Empfangshalle des Schlosses Cecilienhof, die als Sitzungssaal geeignet war. Nun war es an den „Großen Drei“ ob es Ihnen gelingen würde sich über bestehende Gegensätze, unterschiedliche Anschauungen und Interessen hinweg zu verständigen, wie es die vom Hitlerfaschismus befreiten Völker der Welt erwarteten. Der Grundstein
war mit der Krimdeklaration (Jalta) vom Februar 1945 gelegt worden. Immerhin waren Meinungsverschiedenheiten zum Ende des Krieges hin vermehrt und waren auszuräumen bzw. Kompromisse zu finden. Vor allem die unterschiedlichen Klasseninteressen zwischen der Sowjetunion und den Westalliierten wurden immer sichtbarer und mussten im zähen Ringen unter- und gegeneinander abgewogen werden, mit gegenseitiger Respektierung der Interessen und im Grunde zur Vermeidung künftiger Androhung oder gar Einsatz von militärischer Gewalt. Viele anstehende Fragen konnten gelöst werden. Komplizierter wurde es bei der Anerkennung und gleichberechtigten Behandlung der volksdemokratischen Staaten in Südosteuropa. In zwei Fragen verschärften sich die Meinungsverschiedenheiten: in der Frage der polnischen Westgrenze und der Reparationsfrage. Die sowjetische Delegation musste hier energisch auf die bereits auf der Krimkonferenz festgelegten Standpunkte verweisen und konnte sich bzgl. der Westgrenze Polens durchsetzen und in Fragen der Reparationen wurde letztendlich auch ein Kompromiss gefunden.