Steuern
Eine Betrachtung zu Wahlverspreche(r)n, Wirklichkeit und Historie
Ab
1.
Januar
2028
wird
dann
die
ohnehin
schon
geringe
Körperschaftssteuer
(die
Einkommensteuer
der
Konzerne)
von
momentan
15%
in
Ein-Prozent-
Schritten
jährlich
auf
dann
10%
gesenkt
werden
bis
2032.
Auf
„Bazooka“
und
„Doppelwums“
folgt
jetzt
der
„Investitionsbooster“
mit
ca.
46
Milliarden
Euro
Entlastung
für
große
Konzerne
in
den
nächsten
Jahren.
Wie
schon
im
Matthäus-Evangelium,
Kapitel
25,29
geschrieben,
„wer
hat,
dem
wird
gegeben“.
Und
dann
wird
verschämt
im
Koalitionsvertrag
geschrieben,
dass
„Für
kleine
und
mittlere
Einkommen
zur
Mitte
der
Legislaturperiode“
die
Einkommensteuer
gesenkt
werden
soll.
Vorausgesetzt,
der
Haushalt
lässt
es
zu!
Hier
schließt
sich
also
der
Kreis
von
der
nicht
realisierten
Stromsteuersenkung
hin
zu
einer
irgendwann
erfolgenden
Einkommensteuersenkung.
Und
dann
dieses:
„Reiche
Rentner“
sollen
Bedürftige
unterstützen,
ein
Vorschlag,
der
an
Absurdität
seinesgleichen
sucht.
Es
sollen
10
Prozent
Sonderabgabe
zu
zahlen
sein.
Das
Geld
ginge
direkt
an
bedürftige
Rentnerinnen
und
Rentner
–
und
damit
an
den
Teil
der
Boomer-Generation, der von Altersarmut bedroht ist. Das begeistert besonders den Ostrentner.
Aktuell
werden
von
der
Steuergewerkschaft
wieder
Forderungen
laut,
die
Einkommensteuererklärung
für
Arbeitnehmer
gänzlich
abzuschaffen
oder
auch
die
für
Rentner
und
Rentnerinnen.
Vor
Jahren
gab
es
schon
mal
einen
Versuch
in
Sachsen,
für
Rentner
eine
sehr
vereinfachte
Steuererklärung
einzuführen.
Allen
ist
aber
klar,
ohne
die
Einführung
von
grundsätzlichen
komplexen
Pauschalen
werden
diese
sich
nicht
durchsetzen,
ohne
eine
gerechte
Besteuerung
zu
erreichen.
Wir
können
uns
also
auf
weitere
„Steuerankündigungen“
gefasst
machen,
die
wie
meistens
in
der
Vergangenheit
durch
die
„aktuelle
Kassenlage“
und
durch
das
„Beharrungsvermögen“
der
Steuergesetze
entweder
gar
nicht
kommen
oder
nur
in
abgeschwächter
Form.
Ja
und
die
mit
aller
Konsequenz
betriebene
Herstellung
der
„Kriegstüchtigkeit“
lässt
auch
nicht
mehr
viel
Spielraum.
Wie
schön
muss
es
da
dem
Schriftsteller
Jonathan
Swift
angekommen
sein
als
er
in
seinen
„Reisen
in
verschiedene
ferngelegene
Länder
der
Erde“
(Gullivers
Reisen)
im
Dritten
Teil,
Sechstes
Kapitel
über
das
Steuersystem
fabulieren
konnte,
wo
die
Meinung
vorherrschte,
diejenigen
körperlichen
und
geistigen
Eigenschaften
zu
besteuern,
auf
die
sich
der
Einzelne
am
meisten
einbildet,
und
die
Höhe
der
Steuern
nach
der
Lautstärke
zu
bemessen,
mit
der
das
Eigenlob
verkündet
wird.
Die
höchste
Steuer
hätten
die
Männer
mit
den
meisten
Liebesabenteuern
zu
bezahlen,
wobei
man
sich
ganz
auf
ihre
eigenen
Angaben
verlassen
sollte.
Und
ähnliches
sollte
auch
den
Frauen
auferlegt
werden,
sie
müssten
entsprechend
ihrer
Schönheit
und
ihrer
Geschicklichkeit,
sich
zu
putzen,
besteuert
werden
und
dabei
das
gleiche
Privileg
besitzen
wie
die
Männer,
d.h.
,
sie
müssten den Grad der Besteuerung selbst bestimmen.
Da
fallen
mir
auf
Anhieb
eine
ganze
Menge
„Selbstdarsteller“
und
in
sich
„Selbstverliebte“
politische
Schreihälse
und
Scharfmacher
ein.
Leider
gehen
die
Reformbestrebungen
hier
nicht weit genug.
An
dieser
Stelle
soll
es
zum
Steuersystem,
zu
den
Steuern
selbst
und
zu
den
immer
wiederkehrenden
Versprechungen
hinsichtlich
von
Steuererleichterungen
in
aller
Breite
und
Tiefe
genug
sein.
Es
ist
schwer
verdauliche
Kost
und
kann
selten
ohne
Hilfe
durchschaut werden.
Ich habe es versucht und hoffe ein bisschen Klarheit erzeugt zu haben.
Oberstleutnant a. D. Gerold Möller