© NVA-Interessengemeinschaft Halle/Saale - Regionalgruppe „Hermann Vogt“
Der „ Rote Ochse “ in Halle/Saale
- vom Zuchthaus zur Justizvollzugsanstalt –
recherchiert von Manuela Blazejewski
Teil C
Der "Rote Ochse" in Halle (Saale) zur Zeit der DDR
Ein Strafvollzug des Ministerium des Innern sowie
Untersuchungshaftanstalt des MfS -
Der
„Rote
Ochse“
in
Halle
(Saale)
ist
ein
Ort,
an
dem
sich
deutsche
Geschichte
in
harten
Konturen
spiegelt:
von
der
Nutzung
als
politisches
Gefängnis
im
NS-Staat
über
sowjetische
Militärjustiz
nach
1945
bis
hin
zur
zentralen
Untersuchungshaftanstalt
des
Ministeriums
für
Staatssicherheit
(MfS)
der
DDR.
Zwischen
1950
und
1989
durchliefen
die
Untersuchungshaftanstalt
des
MfS
tatsächliche
oder
vermeintliche
Gegner
der
DDR.
Dieser
Artikel
konzentriert
sich
hauptsächlich
auf
die
Untersuchungshaftanstalt
des
MfS
welche
neben
dem
allgemeinen
Strafvollzug
nur
einen
Bereich
des
Komplexes
darstellt.
Wieviele
Menschen
in
beiden Teilen des „Roten Ochsen“ inhaftiert waren, ist nicht wirklich bekannt.
1. Historischer Hintergrund und Übernahme durch das MfS
Im
Jahr
1950
übergab
die
sowjetische
Kontrollkommission
einen
Teil
des
„Roten
Ochsen“
an
die
deutsche
Volkspolizei
(DVP)
für
den
Strafvollzug.
Da
das
Ministerium
für
Staatssicherheit
der
DDR
jedoch
selber
eine
zentrale
Untersuchungshaftanstalt
(UHA)
für
die
Bezirksverwaltung
Halle
benötigte,
musste
die
DVP
die
Gebäude
wieder
räumen.
Weitere Teile des Komplexes wurden für den allgemeinen Strafvollzug genutzt.
Das
MfS
belegte
das
Hafthaus
A
als
Verwahrhaus
der
Abteilung
XIV
(Untersuchungshaftvollzug), in dem politische Häftlinge untergebracht waren.
In
den
Hafthäusern
B-D,
die
dem
Ministerium
des
Innern
unterstanden,
waren
bis
1954
aus
kriminellen
oder
politischen
Gründen
verurteilte
Personen
inhaftiert.
Ab
1954
bis
1989
diente der Strafvollzugsbereich als reines Frauengefängnis.
Die sowjetischen Diensteinheiten verließen den „Roten Ochsen“ vollständig 1952.
1
Hafthaus B und D
2
Hafthaus C
3
Hafthaus A
4
Verwaltung
5
Wirtschafts- und Vernehmungsgebäude
6
Dienstgebäude der
Abteilungen VIII und IX