© NVA-Interessengemeinschaft Halle/Saale - Regionalgruppe „Hermann Vogt“
Der „ Rote Ochse “ in Halle/Saale
- vom Zuchthaus zur Justizvollzugsanstalt –
recherchiert von Manuela Blazejewski
Medizinische Versorgung
In
den
Anfangsjahren
erfolgte
die
medizinische
Behandlung
erfolgte
oft
unzureichend
oder
zu
spät,
da
es
noch
keine
fachgerechte
medizinische
Betreuung der Häftlinge gab.
Ausserdem
unterstellte
das
Wachpersonal
den
Häftlingen
oft
Simulation.
Nur
bei
schweren
Fällen
wurden
Mediziner
zu
Rate
gezogen.
Ansonsten teilte lediglich ein oberflächlich geschulter Wachmann Medikamente aus oder wechselte Verbände.
Ab
den
70er
Jahren
war
täglich
ein
Anstaltsarzt
mit
einer
Krankenschwester
anwesend.
Im
Kellergeschoss
des
Verwahrhauses
gab
es
nun
auch
einen Zahnarzt, einen Röntgenraum, einen Frauenarzt, einen Friseur, Behandlungsräume, Medikamentenlager usw.
4.
Besondere
Ereignisse
und
symbolische
Momente
im
historischen Kontext
Ein
besonderes
Ereignis
in
der
Geschichte
des
„Roten
Ochsen“
war
der
sogenannte
„Volksaufstand“
vom
17.
Juni
1953.
Aufgrund
von
zunehmender
Mangelwirtschaft
stieg
die
Unzufriedenheit
der
Bevölkerung
mit
der
SED-
Regierung.
Engpässe
in
der
Lebensmittelversorgung
und
eine
10%ige
Normenerhöhung
provozierten
die
Konfrongtation.
Es
kam
zu
landesweiten
Protesten,
wobei
in
Halle
(Saale)
es
Demonstrierenden
gelang,
die
Haftanstalt
zu
belagern.
Über
den
Zugang
in
der
Kleinen
Steinstraße
erfolgte
letztlich
die
Befreiung
von
245
Inhaftierten,
Egal,
ob
Kriminielle,
politisch
Gefangene
oder
Kriegsverbrecher.
Durch
den
Aufstand
verloren
in
Halle
insgesamt
8
Menschen
ihr
Leben,
darunter
auch
junge
Volkspolizisten.
Dies
hatte
eine
harte
poitische
und
juristische
Reaktiion
zur
Folge,
einschließlich
mehrerer
Totesurteile,
welche
z-B.
in
Dresden
mit
dem
Fallbeil,
damals
noch
üblich,
vollstreckt
wurden.
Eingang Kleine Steinstra?e 7 in Halle und Ansturm am 17.06.1953