© NVA-Interessengemeinschaft Halle/Saale - Regionalgruppe „Hermann Vogt“
Der „ Rote Ochse “ in Halle/Saale
- vom Zuchthaus zur Justizvollzugsanstalt –
recherchiert von Manuela Blazejewski
2. Organisation, Funktionen und Zielgruppen
Der „Rote Ochse“ war zum einen Teil ein Gefängnis für „einfache“ Kriminelle, und
ein weiterer Teil war die funktional komplex organisierte Untersuchungshaftanstalt
des MfS
Sie gliederte sich in unterschiedliche Bereiche:
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Abteilung IX (Ermittlungs- und Vernehmungseinheiten), die verdächtige
Personen systematisch „bearbeiteten“ – inklusive psychologisch-druckvoller
Vernehmungstaktiken.
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Abteilung XIV, zuständig für den Vollzug der Untersuchungshaft und damit auch
für Isolierung, Disziplinierung und längerfristige Unterbringung nach ersten
Vernehmungen.
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Zelleninformanten (Zellen-„Spitzel“) und interne Überwachungspraktiken, mit
denen Häftlinge zusätzlich unter Druck gesetzt wurden.
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Abteilung VIII Beobachtung
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Abteilung XXII Terrorabwehr
Die Haftgründe für Untersuchungshaft des MfS
reichten von Spionage, tatsächlicher oppositionelles
Verhalten, Ausreiseverlangen, „staatsfeindliche Hetze“,
Kontakt zu westlichen Institutionen u.ä.