Stabsoberfähnrich Ekkehardt Brandt
Aus einem bemerkenswerten Lebenslauf
© NVA-Interessengemeinschaft Halle/Saale
NVA-Interessengemeinschaft Halle/Saale
Folge 23
Am
1.März
2016
begehen
wir
den
60.
Jahrestag
der
Gründung
der
Nationalen
Volksarmee.
In
Vorbereitung
dieses
Höhepunktes
wollen
wir
an
dieser
Stelle
in
loser
Folge
über
die
Entwicklung
der
NVA
von
ihren
Anfängen
als
kasernierte
Volkspolizei
hin
zu
einer
gut
ausgerüsteten,
hervorragend
ausgebildeten
und
stets
gefechtsbereiten
Koaltionsarmee
berichten.
Dabei
werden
insbesondere
Zeitzeugen
und
verdienstvolle
Armeeangehörige
mit
eigenen
Erlebnissen,
Eindrücken
und
Geschichten
zu
Wort
kommen,
deren
politisches
und
militärisches
Leben
eng
mit
unserer
11.
MSD
verbunden war.
7352 Tage im „Steingrau“ gedient, davon 7114 Tage in der 11. MSD
Es
war
der
31.
August
1961.
Ein
Sommertag
wie
er
im
Buche
steht
und
ich
war
mit
700
weiteren
FDJ-Mitgliedern
aus
dem
Bezirk
Halle
vor
dem
Ratshof
der
Stadt
Halle
angetreten,
um
als
Soldat
im
1.
FDJ-Freiwilligen-Regiment
zur
Nationalen
Volksarmee
zu
gehen.
Wir
setzten
damals
um
was
der
Zentralrat
der
FDJ
am
16.
August
1961,
gleichsam
als
Fortsetzung
der
zum
13.
August
1961
erfolgten
Grenzsicherung
der
DDR
beschlossen
hatte;
das
Aufgebot
„Das
Vaterland
ruft!
Schützt
die
sozialistische
Republik!“
Ich
wuchs
nach
dem
verheerenden
Weltkrieg
II
in
einer
neuen,
dem
Frieden
verpflichtenden
Zeit
auf,
besuchte
10
Jahre
eine
allgemeinbildende
Schule,
machte
bei
der
Energieversorgung
Halle
meinen
Facharbeiter
als
Elektromonteur,
engagierte
mich
in
meiner
Freizeit
im
Deutschen
Roten
Kreuz
–
meine
heimliche
Liebe
galt
immer
der
Medizin
–
und
war
als
Facharbeiter
auf
den
unterschiedlichsten
Montagebaustellen
um
Halle
und
Leipzig
im
Einsatz.
Nun
gab
es
das
FDJ-Aufgebot;
meine
Entscheidung
fiel
klar
aus.
Ich
wurde
Freiwilliger.
Und
damit
der
erste
Soldat
in
der
Familie
Brandt.
Und
nun
stand
ich
mit
meiner
1,82
Körperhöhe
und
9
weiteren
Freiwilligen vor der Ehrentribüne auf dem Markt in Halle und nahm aus den Händen von Kampfgruppenangehörigen symbolisch eine MPi “Kalaschnikow” entgegen.
Dieses
Bild
am
01.
September
1961
in
der
damaligen
Bezirkszeitung
„Freiheit“
erschienen,
war
für
mich
Verpflichtung
und
gehört
bis
heute
zu
meinen
militärischen
Zeitzeugnissen.
Nach
dem
Appell
zur
Verabschiedung
ging
es
durch
die
damalige
Klement-Gottwald-Straße
zum
Hauptbahnhof
und
von
dort
direkt
nach
Zeithain
zur
militärischen
Grundausbildung.
Die
Grundausbildung
hatte
es
in
sich.
Besonders
tief
in
der
Erinnerung
blieb
der
Zeithainer
Truppenübungsplatz
dessen
Bodendichte
uns
allen
beim
Schanzen
alles
abverlangte.
Den
Abschluss
der
Grundausbildung
bildete
die
Vereidigung,
die
im
Riesaer
„Stadion
der
Stahlwerker“
unter
großer
Anteilnahme
der
Öffentlichkeit
stattfand.
Der
damalige
Kommandeur
der
11.
MSD,
Oberst
Spallek
vereidigte
uns
auf
die
Fahne
der
Division.
Dann
waren
alle
Strapazen
erstmal
vergessen;
denn
am
28.
September
1961
wurden
wir
in
unsere
neuen
Truppenteile
versetzt.
Ich
wurde
zur
3.
MSK
/
MSR-16
nach
Leipzig
in
die
Kompanie
–
MG
-
Gruppe
versetzt
und
freute
mich
natürlich.
Nach Halle in meinen Heimatort waren es doch nur wenige Kilometer.
Da hatten es andere weiter nach Hause.
Ekkehard Brandt
(aufgeschrieben von Gerold Möller)
Ekkehard
Brandt
Unser Autor,
hier als Teilnehmer des 3.
Traditionstreffens unserer IG
am 24.10.2014