© NVA-Interessengemeinschaft Halle/Saale
NVA - Interessengemeinschaft Halle/Saale
Bewaffnet, doch ein Friedensheld!  60 Jahre Gründung der NVA - Erinnerungen und Episoden
Pressefeste der “Freiheit” Hier trafen sich Volk und Armee
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Folge 26
Am 1.März 2016 begehen wir den 60. Jahrestag der Gründung der Nationalen Volksarmee. In Vorbereitung dieses Höhepunktes wollen wir an dieser Stelle in loser Folge über die Entwicklung der NVA von ihren Anfängen als kasernierte Volkspolizei hin zu einer gut ausgerüsteten, hervorragend ausgebildeten und stets gefechtsbereiten Koaltionsarmee berichten. Dabei werden insbesondere Zeitzeugen und verdienstvolle Armeeangehörige mit eigenen Erlebnissen, Eindrücken und Geschichten zu Wort kommen, deren politisches und militärisches Leben eng mit unserer 11. MSD verbunden war.
Alljährlich fanden im Sommer die Pressefeste der halleschen Tageszeitung „Freiheit“ statt. Viele Tausende Hallenser und ihre Gäste feierten am Samstag und Sonntag mit „ihrer“ Zeitung auf Peißnitz, Ziegelwiese und Rive-Ufer. Viele Verkaufsstände mit Bekleidung, Schuhen, Obst und Gemüse, Backwaren, Bock- und Bratwurst, Eis und Getränken lockten Kauflustige an und ließen weder Durst noch Hunger aufkommen. Auf fünf Bühnen fanden Musik-,Theater-, und Kabarettveranstaltungen statt, traten Chöre, Tanzgruppen und Laienspielgruppen auf und verschönerten mit ihren Programmen dieses beliebte Volksfest. Höhepunkt war immer ein Zentrales Pressefestprogramm, das auf allen Pressefesten der DDR-Bezirke dargeboten und oft von Heinz Quermann moderiert wurde. Auf der Wiese rechts hinter dem Planetarium „Sigmund Jähn“ hatte auf jedem Pressefest ein „Wehrpolitisches Zentrum“ seinen Standort. Hier haben wir in etwa zwölf Zelten Anschauungstafeln und Modele untergebracht, die Auskunft über die Arbeit der NVA, der Verkehrs- und Schutzpolizei, der Feuerwehr, des Roten Kreuzes, der GST und der Zivilverteidigung (hier war unser Kamerad Oberstleutnant Manfred Kamprad sehr aktiv) gaben. Erfahrene Genossen dieser Organe erläuterten den Besuchern diese Aufgaben und beantworteten alle ihre Fragen. In einem Zelt wurden auch Fragen über die Entwicklung zum Berufsunteroffizier, zum Fähnrich und zum Berufsoffizier der Nationalen Volksarmee diskutiert und geklärt. Wir stellten auch SPW-60PB der NVA, ahrschulwagen und Motorräder der GST, und manchmal auch< wenn abkömmlich> einen Spezial-LKW der Feuerwehr, sowie Toniwagen und Kräder
Werner Felfe, 1.Sekretär der SED-Bezirksleitung im Wehrpolitischen Zentrum
der Verkehrspolizei (hier war natürlich das Einschalten von Blaulicht und Martinshorn für die Kinder ein bleibendes Erlebnis) zum Anschauen und Einsteigen zur Verfügung. Oft bereicherte eine Wanderausstellung des Armeemuseums Dresden und die „Pionier-Panzerbrigade“ aus Bad Schmiedeberg mit ihren Mini-T34 die Attraktivität des „Wehrpolitischen Zentrums“. Auf der Bühne des „WPZ“ traten immer Singegruppen der Truppenteile und Einheiten der 11.MSD auf. Daran nahmen auch der Singe-Club des MSR-16 MRZ-20“, der für seine hervorragenden musikalischen Leistungen den Staatstitel „Hervorragendes Volkskunstkollektiv der DDR“ erhielt und der Singe-Club des MSR-18, der durch
Siegfried Kunze
Jung und Alt als interessierte Zuschauer
Organisatoren des Wehrpoitischen Zetrums 1976
seine „Thomaner“ über eine ausgezeichnete stimmliche Ausstrahlung verfügte. Außerhalb des „WPZ“ haben GST-Sportler ihre Schiffsmodele an der Fontäne fahren lassen und GST-Flugmodelsportler stellten ihre Flugapparate auf der Ziegelwiese vor. Ich habe acht Jahre das WPZ mit aufgebaut und inhaltlich gestaltet und erinnere mich sehr gern daran.