Menschen führen heißt, ihnen vertrauen, sie
überzeugen und sie zu erziehen!
© NVA-Interessengemeinschaft Halle/Saale
NVA-Interessengemeinschaft Halle/Saale
Folge 45
Am
1.März
2016
begehen
wir
den
60.
Jahrestag
der
Gründung
der
Nationalen
Volksarmee.
In
Vorbereitung
dieses
Höhepunktes
wollen
wir
an
dieser
Stelle
in
loser
Folge
über
die
Entwicklung
der
NVA
von
ihren
Anfängen
als
kasernierte
Volkspolizei
hin
zu
einer
gut
ausgerüsteten,
hervorragend
ausgebildeten
und
stets
gefechtsbereiten
Koaltionsarmee
berichten.
Dabei
werden
insbesondere
Zeitzeugen
und
verdienstvolle
Armeeangehörige
mit
eigenen
Erlebnissen,
Eindrücken
und
Geschichten
zu
Wort
kommen,
deren
politisches
und
militärisches
Leben
eng
mit
unserer
11.
MSD
verbunden war.
Wolfgang Börner als Offizier im MSR-17
Als
„Heißsporne“
hielten
wir
im
August
1965,
nach
4jähriger
Offiziersschulzeit
und
für
den
Dienst
in
der
11.
MSD
vorgesehenen
jungen
Zugführer
noch
unsere
Zeugnisse
in
der
Hand,
als
bereits
gediente
Offiziere
Divisions
Geschichte
geschrieben
hatten.
Wir,
das
waren
Oliver
Anders,
Peter
Langner,
Dieter
Orgis
und
Wolfgang
Börner.
Als
schon
gediente
machten
1960
Hauptmann
Heinz
Fleischer
im
MSR
17
und
Leutnant
Alfred
Hottenrott
im
MSR
16
mit
Initiativen
im
sozialistischen
Wettbewerb
aufmerksam.
Die
11.
MSD
konnte
hier
bereits
auf
85
Kompanien/Batterien
und
288
Züge
als
„Beste“
zurück
schauen.
Es
gab
also
Vorbilder, denen man sich und dem an der Offiziersschule gelernten anschließen konnte. Und so ging jeder der „Heißsporne“ seinen eigenen Weg.
Der
sozialistische
Wettbewerb
in
der
NVA
war
die
wichtigste
Methode
um
hohe
Leistungen
in
der
politischen
und
Gefechtsausbildung
zu
erzielen.
Ich
erreichte
als
Kompaniechef
der
9.
MSK
von
November
1967
bis
Juli
1972
sechs
Mal
den
Titel
„Beste
Kompanie“.
So
z.B.
im
2.
DHj.
1968/69
und
im
1.
Und
im
2.
DHj.
1969/70.
Eine
erste
Bewährungsprobe
für
die
Kompanie
war
der
Einsatz
im
Truppenteil,
zum
Schutz
der
sozialistischen
Errungenschaften
in
der
CSSR
1968.
Zuvor
erfüllte
die
Kompanie
noch
Ausbildungsaufgaben
im
Schießen.
Die
Zeitschrift
des
Militärbezirkes
Leipzig
„Armee
Kurier“
schrieb
in
ihrer
Ausgabe
vom
15.
August
1968
„Zugführer
Unterfeldwebel
Günther
von
der
Kompanie
Börner,
Truppenteil
Künzel
bereitet
seine
Unterstellten
auf
das
Schießen
der
1.
EGÜ
vor“.
Am
21.
August
verlegte
die
Kompanie
im
Bestand
des
III.
MSB
des
MSR
17
und
bezog
den
Raum
südlich
von
Bergen/Geddengrün
und
erfüllte
von
nun
an
hier
ihre
Aufgaben
in
der
politischen
-und
Gefechtsausbildung.
Horst
Sindermann,
1.
Sekretär
der
Bezirksleitung
der
SED
Halle
und
ZK
Mitglied
und
der
Chef
des
MB
III
Generalmajor
Ernst
besuchten
die
Kompanie
am
05.
September
(53.
Geburtstag
von
H.Sindermann)
auf
dem
Schießplatz
in
Syrau
und
sprachen
sich
lobend
über
die
Ergebnisse
aus.
Der
Besuch
war
mit
dem
Überreichen
von
Gummistiefeln
verbunden.
Eine
Reihe
von
Soldaten
konnte
zum
Gefreiten
befördert
werden
und
man
kämpfte
um
das
Besten
Abzeichen,
im
Zusammenhang
mit
dem
Erreichen
der
Schützenschnur.
Am
Ende
des
Ausbildungsjahres
wurde
der
inzwi-schen
zum
Feldwebel
beförderte
Zugführer
Günther
mit
seinem
Zug
als
„Bester
Zug“
und
Gruppenführer
Unteroffizier
Kühn mit dem „Titel Beste Gruppe“ durch den Divisionskommandeur, ausgezeichnet.
„Der
Erfolg
hat
bekanntlich
Väter“,
ein
Sprichwort.
Die
Soldaten
und
deren
Familien
waren
hier
die
Väter.
Wer
waren
diese
Soldaten?
Die
Unteroffiziere
Uhlig,
Kühn
und
Espenhain
und
die
Zugführer
Feldwebel
Günther
und
Unterfeldwebel
Nowack
kannte
ich.
Aber
die
nunmehrigen
Soldaten
wie
Gerhard
Binder,
Arbeiter
in
der
Straßenmeisterei
Berga,
Jürgen
Radde
aus
dem
Mansfeld
Kombinat
„Wilhelm
Pieck“,
ebenso
seine
Kollegen
Wolfgang
Peter,
Manfred
Sommer
oder
auch
Siegfried
Bethke,
kannte
ich
nicht.
Viele
von
ihnen
waren
verheiratet
und
zum
Teil
auch
Familienväter.
Sie
tauschten
nun
den
Arbeitsplatz
und
sollten
das
Waffenhandwerk
erlernen.
Ein
Glas
Bier
nach
Feierabend
und
der
kumpelhafte
Umgangston
waren
nun
passee?
Es
galt
,
die
mir
anvertrauten
Armeeangehörigen
für
eine
neue
Aufgabe,
die
Gefechtsausbildung,
zu
motivieren.
Aber
auch
anderweitig
für
die
Sache
und
die
Einsicht
in
die
neuen Bedingungen des Armeelebens zu gewinnen.
Die
Belobigungsart
„Mitteilung
an
die
Eltern
oder
an
die
frühere
Arbeitsstelle
…“
war
neben
anderen
Belobigungsarten
für
mich
ein
wichtiges
Erziehungsmittel.
Der
Erfolg
blieb
nicht
aus.
Ich
lud
im
Juni
1970
Eltern,
Ehepartner
der
Soldaten
und
deren
betrieblichen
Vorgesetzten
in
die
Dienststelle
Reilstraße
ein.
Und
sie
nahmen
die
Einladung
an.
Meister
Gottschalk
brachte
für
Gerhard
Binder,
inzwischen
Kraftfahrer
in
der
Kompanie
und
Träger
des
Bestenabzeichens,
eine
Prämie aus seinem Betrieb mit.
Foto
v.
r.
Major
Gierschner,
Generalmajor
Ernst,
Chef
MB
III,
Gen.
Sindermann, Oberleutnant Börner, Gefreiter Ende
Unser Autor, hier bei einer Entschlussmeldung, war
u.a. im Kommando des MB III im Dienstbereich des
Chefs Ausbildung, im Dienstgrad Oberstleutnant
Leiter der Unterabteilung Planung,